TG-Spartenleiter Endig: „Befürworte eine Fusion“
Hann. Münden. Der neue Handball-Spartenleiter der TG Münden, Arne Endig, kann sich eine Fusion mit den Handballern der SVS/TSG Münden vorstellen. Das bestätigte er nun im Interview.
Auf der Spartenversammlung der TG Münden gab es einen Führungs- und Generationswechsel. Arne Endig wurde zum neuen Spartenleiter gewählt und löste Hans Münchberg ab. Münchberg hatte den Vorsitz – mit einer Unterbrechung – fast 30 Jahre inne. Arne Endig tritt nun in die Fußstapfen seines Vaters Thomas, der die Sparte auch schon führte.
Die anderen Vorstandsmitglieder wurden in ihren Ämtern bestätigt. Reiner Schmitz ist weiterhin Sportwart, Rüdiger Schmitz weiterhin für die Finanzen zuständig und Markus Piszczan für die Jugend.
Mit dem neuen Spartenleiter der TG-Handballer, der trotz seiner erst 34 Jahren zu den Urgesteinen der TG-Handballer gehört, sprach unser Mitarbeiter Ulrich Mai.
Herr Endig, ein großes Thema für Sie dürfte eine mögliche Fusion zwischen den Handballern der SV SVS/TSG und der TG sein, oder?
Arne Endig: Stimmt. Wir müssen die handballerischen Kräfte in Münden bündeln. Es kann nicht sein, dass im männlichen Bereich immer wieder Konflikte entstehen, weil man bestimmte Jugendliche haben will. Bei den Mädchen ist ja alles klar.
Wie weit ist eine solche Fusion gediehen und gibt es immer noch Gegner eines solchen Zusammenschlusses?
Endig: Nun, dass es Gespräche zwischen den Hauptvereinen und den Sparten gibt, dürfte sich in Münden herumgesprochen haben. Ich bin ein klarer Befürworter einer solchen Fusion. Aber sicher gibt es auch noch Gegner. Ich kann allerdings nur für die TG sprechen. Hier gibt es vor allem einige, die um die Marke TG Angst haben. Denen kann ich nur entgegensetzen, dass nach zwei Insolvenzen diese Marke und der gute Ruf gelitten haben. Schon allein deshalb wäre ein Neuanfang, beispielsweise als HC Münden, nicht ungeschickt.
Gibt es denn schon Entwicklungen die auf eine Zusammenarbeit von SVS, TSG und TG hindeuten?
Endig: Die SVS/TSG und die TG wollen für die kommende Saison in der Regionsliga nur eine Mannschaft als TG III melden, die Gespräche über diesen Punkt sind vielversprechend. Es macht wenig Sinn dort mit zwei „halben“ Mannschaften anzutreten, bei denen man an jedem Spieltag Angst haben muss, dass in Unterzahl angetreten wird. Es wäre ein erster Schritt.
Worin sehen Sie Ihre weiteren Aufgaben?
Endig: Zu allererst möchte ich, nach den Turbulenzen der jüngsten Vergangenheit die Sparte wieder in ruhiges Fahrwasser führen. Dann will ich, dass die Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen den Mannschaften wieder neu belebt wird. Die erste Mannschaft ist zwar finanziell ausgegliedert, aber sie gehört genauso zur Sparte wie die zweite und dritte Mannschaft. Durch gemeinsame Trainingseinheiten könnte der Zusammenhalt gestärkt werden. Auch der Kontakt zwischen den Männermannschaften und den Spielern der JSG kann verbessert werden. Wobei wir nicht vergessen dürfen, dass die SV SVS/TSG ebenfalls ein Recht auf die Jugendspieler hat, die in den Männerbereich wechseln.
Bleibt die TG auf dem zuletzt eingeschlagenen Kurs, wieder auf junge eigene oder aus der Region stammende Spieler zu setzen?
Endig: Wir werden den Weg zurück zu den Wurzeln weiter beschreiten und dies natürlich auch mit weniger Geld, denn wir haben keinen Hauptsponsor mehr, sondern müssen versuchen, unseren Etat mit vielen Kleinsponsoren zu decken. Dazu gehört aber auch, dass das Vertrauen, das in der Vergangenheit bei den Sponsoren abhanden gekommen ist, wieder hergestellt wird. Es wird bei uns keine alternden Stars mehr geben, es sei denn, es läuft uns einer zu, der unbedingt bei uns für wenig Geld spielen will (lacht). Vornehmlich wollen wir aber jungen Spielern aus der JSG oder der Region eine Chance geben, in der vierten Liga Erfahrung zu sammeln. Die erste Mannschaft sollte in der Oberliga zumindest im Tabellenmittelfeld mitspielen, um den jungen Spielern eine Alternative bieten zu können. Dabei habe ich aber volles Vertrauen in unseren Manager Thomas Eisenbach.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Endig: Zum einen natürlich, dass die Bündelung der sportlichen Kräfte gelingt. Weiter liegt mir am Herzen, dass es wieder mehr ehrenamtliche Helfer gibt. Vielleicht ist jetzt wieder der eine oder andere bereit bei uns mitzuhelfen. Nach dem Motto: „Viele Hände schnelles Ende.“ Ich denke da an Trainer, Betreuer, aber natürlich auch an helfende Hände bei der Bewirtung, wenn die erste oder zweite Männermannschaft Heimspiele haben. Langeweile werde ich also in meinem neuen Amt nicht haben.
Von Ulrich Mai
Quelle: https://www.hna.de